Ab ins Tierheim
Immer wieder wird die geliebte Katze oder der treue Hund ins Tierheim gebracht, weil Frauchen schwanger ist. Die Handlung ist prophylaktisch,
denn sie erfolgt aus Sorge um das Baby und beruht auf alten Schauermärchen. Natürlich können Sie mit Baby und Haustieren zusammenleben
– wenn Sie einige wenige Regeln einhalten.
Eifersucht beim Tier vermeiden
• Treffen Baby, Hund oder Katze das erste Mal zusammen, kennen die Tiere bereits den Geruch des neuen Mitbewohners, denn sie haben zuvor schon
an Babys Windel oder Decke gerochen. Lassen Sie die Tiere auch an Babypuder oder -creme schnuppern, damit sie mit den neuen Gerüchen vertraut
werden.
• Wenn das Baby nach Hause kommt, darf Hund und Katze den Nachwuchs ausgiebig beschnuppern. Für das freundliche und sanfte Verhalten erhalten
die Tiere sofort ausgiebiges Lob und Streicheleinheiten. So verknüpfen die Tiere das Baby mit einer
positiven Erfahrung. Das ist wichtig!
• Wenn Sie Zeit mit dem Baby verbringen, holen Sie Hund oder Katze dazu. Streicheln und loben Sie, geben Leckerchen. Auch wenn Hund und Katze
noch so liebevoll sind: Tiere nicht mit Babys alleine lassen, aber umfangreichen und kontrollierten Kontakt fördern. Entziehen Sie auf keinen Fall dem Hund
das Baby oder schicken die Katze aus dem Zimmer. Das weckt Eifersucht.
• Die Veränderungen zu Hause dürfen nicht zeitgleich mit der Ankunft des Babys erfolgen. Tiere erkennen, dass das Kind für die fehlende Aufmerksamkeit
verantwortlich ist. Neue Regeln führen Sie darum schon lange vor der Geburt ein und zwar freundlich und konsequent. Lassen Sie z.B. die Mieze von
Anfang an nicht auf den Wickeltisch springen. Es gibt keine Ausnahmen! Ein deutliches Nein genügt, eventuell ein Sprühstoß aus der Wasserspritze.
Allergien durch Haustiere?
Studien belegen, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen, seltener an Allergien leiden, ein stärkeres Immunsystem aufweisen und seltener krank sind
-vorausgesetzt, ein Elternteil ist nicht schon durch eine allergische Erkrankung vorbelastet. Forscher der Universität Göteborg fanden heraus:
Kinder, die im ersten Lebensjahr intensiven Kontakt zu Heimtieren haben, leiden weniger unter Asthma und allergischer Rhinitis, wie z.B.
Heuschnupfen.
Kinder: Umgang mit Tieren
Beim Fressen Hund und Katze nicht stören, auch nicht streicheln
und schon gar nicht an den Futternapf fassen. Schlafende Tiere sind
tabu. An Schwanz, Ohren und Fell darf nicht gezogen werden. Das tut
weh und das Tier könnte sich wehren obwohl die meisten Tiere über
so manch‘ grobe Behandlungdurch Kinder stoisch hinwegsehen. Tiere
sind klug und erkennen sehr wohl, dass Menschenbabys unbeholfene
Welpen sind.

Pflicht: Gesundheitsvorsorge Tier
Schutzimpfung, Entwurmung und Flohbehandlung bei Hund und Katze bitte regelmäßig durchführen. Nach dem Kontakt mit dem Tier werden die Hände
gewaschen, besonders vor dem Essen.
Was ist Toxoplasmose?
Die einzige Krankheit, die von Haustier auf Mensch überge-hen kann und für das ungeborene Kind ein Risiko darstellt, ist die Toxoplasmose. Gefahr für
den Fötus besteht jedoch nur dann, wenn während der Schwangerschaft eine Erstinfektion statt findet. Die Folge können Fehlgeburten und Missbildungen
sein. Haben Sie die Infektion jedoch bereits früher durchlaufen, besitzen Sie Antikörper und es besteht kein Risiko für das Ungeborene. Ob Sie Antikörper
besitzen oder nicht, klärt eine Blutuntersuchung beim Frauenarzt. Katzenkontakt führt also nicht automatisch zu einer Toxoplasmose!
Der Erreger ist ein Parasit, den Katzen durch das Fressen von infizierten Mäusen oder Vögeln aufnehmen. Mit dem Kot scheiden Katzen
Toxoplasmen-Eier aus. Diese Eier sind das eigentliche Problem. Denn sie gelangen über die Erde auf Obst, Gemüse, sowie auf Nutztiere, in deren
Muskelfleisch daraufhin infektiöse Toxoplasmen-Zysten entstehen.
Ansteckungsarten Toxoplasmose
Menschen können sich durch zweierlei Arten mit Toxoplas-mose anstecken: Durch Eier, die sich in Katzenkot und verschmutzter Erde befinden, oder durch
Zysten in rohem oder halbrohem Fleisch. Die Zysten werden nur durch intensives Garen unschädlich gemacht. Auch Rohmilch und Rohmilchprodukte
könnenzystenhaltig sein. An zweiter Stelle steht die Ansteckung über rohes Gemüse und Früchte, die in verseuchter Erde gewachsen sind. Darum während
der Schwangerschaft Gemüse und Obst waschen oder sogar schälen. Auch das Katzenklo gilt als Ansteckungsquelle. Die mit dem Kot ausgeschiedenen Eier
werdenjedoch erst nach zwei bis vier Tagen infektionstüchtig. Frischer Katzenkot ist ungefährlich! Darum sollte die Katzentoilette täglich gereinigt werden,
am besten von einem anderen Familienmitglied. Oder Sie tragen Einmalhandschuhe. Danach gründlich Hände waschen. Dasselbe gilt für Gartenarbeit, da die
Erde mit Toxoplasmen-Eier verseucht sein könnte.
Vorsichtsmaßnahmen
• Kein Verzehr von rohem und halbrohem Fleisch
• Rohes Fleisch mit Handschuhen bearbeiten
• Kein Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten
• Gemüse und Obst waschen oder sogar schälen
• Gartenarbeit nur mit Einmalhandschuhen
• Nicht von Hunden ablecken lassen, sie könnten toxoplasmahaltigen Katzenkot gefressen haben
• Katzentoilette täglich mit Einmalhandschuhen reinigen
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