Warum Kastration?
Zwei Millionen heimatlose Katzen steunen durch Deutschland. Sie leben auf verwilderten Grundstücken oder in verlassenen Gebäuden, in Wäldern
und Dörfern. Fälschlicherweise werden sie oft als freilebende Wildkatzen bezeichnet, dabei sind es herrenlose Hauskatzen, die irgendwann einmal
ausgesetzt wurden – und deren Nachkommen.
Das Elend der Strassenkatzen
Durch die Jahrhundertelange menschliche Obhut sind Katzen zu Haustieren geworden und auf uns angewiesen. Eine Katze, die allein vom Mäusefang
leben soll, kann sich nicht ernähren. Auf sich allein gestellt geben die Tiere ein trauriges Bild ab: halb verhungert, geplagt von Katzenseuche, Leukose,
Augenkrankheiten, befallen von Flöhen und Würmern. Strassenkatzen sterben an Kälte, Hunger und Krankheiten, sie verunglücken im Strassenverkehr,
werden in einen Sack gesteckt und ertränkt oder erschlagen. Und nicht zuletzt erschießen Jäger etwa 250.000 streunende Katzen pro Jahr in
Deutschland. Leben und Sterben bedeutet für herrenlose Katzen Leid und Schmerz.
Gefahren für unkastrierte Tiere
Unkastrierte Katzen sind durch die Hormonausschüttung nicht nur grossem Stress ausgesetzt, sie leben auch gefährlicher: Der Trieb zwingt unkastrierte
Kater so lange unterwegs zu sein, bis sie eine Partnerin gefunden haben. Viele Kilometer weit weg von zu Hause finden sie oft nicht mehr zurück. Sie
durchstreifen unbekannte Gebiete und fremde Strassen. Darum werden die meisten überfahrenen Katzen während der Paarungszeit aufgefunden. Bei den
heftigen Katerkämpfen und den daraus resultierenden Verletzungen infizieren sich Kater häufig mit tödlichen Krankheiten wie FeLV (Leukose) und
FIV (Katzenaids). Weibliche Katzen stecken sich durch den Nackenbiss des Katers während des Geschlechtsaktes mit den Viren an. Rollige Kätzinnen sind
einer großen hormonellen Belastung ausgesetzt, die nur durch eine Befruchtung oder Kastration beendet werden kann. Daher kommt es bei Kätzinnen,
die ausschließlig in der Wohnung gehalten und nicht gedeckt werden können, zu einer hormonellen Überfunktion, der Dauerrolligkeit.
Diese Hormonausschüttung löst großen Stress aus.
Sollen sich die Tiere ausleben?
Die Paarung ist keine romantische Angelegenheit. Der Kater packt
die Kätzin mit den Zähnen und Krallen im Nacken. Sein Penis ist
mit Widerhaken ausgestattet, was beim Zurückziehen starke
Schmerzen verursacht. Das ist der Grund warum ihn die Kätzin
danach heftig kratzt. Der Geschlechtstrieb zwingt den Kater erbitterte
Katerkäpfe durchzustehen. Das bedeutet nicht nur erheblichen Stress,
sondern auch schwere Verletzungen.

Sterilisation oder Kastration?
Sterilisation bedeutet: Durchtrennen der Samen- bzw. Eileiter. Bei der Kastration werden die Eierstöcke entfernt bzw. die Hoden aus dem Hodensack
herausgenommen. Nur die Kastration unterbindet den Geschlechtstrieb und somit auch Streunen, Katerkämpfe und Rolligkeit.
Vorteile der Kastration
• Keine Rolligkeit oder Dauerrolligkeit
• Keine Duftmarken von Katern
• Niedrigeres Risiko hormoneller Erkrankungen
(Zysten, Gesäugetumore oder -entzündungen, Prostatakrebs)
• Geringeres Infektionsrisiko mit FeLV durch den Wegfall von
Katerkämpfen und Paarungsbissen
• Geringeres Bedürfnis zu streunen
• Keine Vergrößerung des Katzenelends
Wann kastrieren?
Kastrieren sie Ihre Katze noch vor der Geschlechtsreife, also im Alter
von fünf bis sechs Monaten.
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